Bahn-Reaktivierungsliste

Grüne: Wir brauchen sichtbare Fortschritte bei der Wiederanbindung der Regionen!

11.07.20 –

Gestern (9. Juli 2020) stellten die beiden führenden Verbände der Bahn- und Nahverkehrsbranche in Deutschland, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und die Allianz pro Schiene (ApS) als Zusammenschluss zahlreicher Bahnunternehmen, eine umfangreiche Liste mit Vorschlägen für realistische und in einem überschaubaren Zeitraum umsetzbare Reaktivierungen von stillgelegten oder nicht mehr befahrenen Bahnstrecken vor. In der unter fachlichen Gesichtspunkten und nach Abschätzung von Fahrgastpotentialen erstellte Liste umfasst auch zwei Streckenreaktivierungen im Landkreis Mittelsachsen: Der seit 2015 nicht mehr vom Personenverkehr bediente Streckenabschnitt von Döbeln nach Meißen sowie die Wiederanbindung des Rochlitzer Landes über die Muldentalbahn zwischen Narsdorf/Geithain und Großbothen. Beide Strecken im Landkreis Mittelsachsen sind aus Sicht der Branchenverbände geeignete Kandidaten, die gute Chancen auf finanzielle Mittel der hierfür vorgesehenen Bundesprogramme haben. Das GVFG-Bundesprogramm als zentrales Programm für Investitionen in Streckenreaktivierungen vollzieht derzeit nach den Beschlüssen des Deutschen Bundestages einen schrittweisen Aufwuchs von 333 Millionen Euro (Haushaltsjahr 2019) auf 2,0 Milliarden Euro (Haushaltsjahr 2025).

Die mittelsächsischen Grünen erhöhen nun den Druck auf das Land, die Reaktivierungsbemühungen zahlreicher Beteiligter vor Ort ernst zu nehmen und sichtbare Fortschritte bei Streckenreaktivierungen in Sachsen zu erreichen. Sebastian Walter, Kreisvorsitzender der Grünen in Mittelsachsen, erklärt hierzu: „Selbst im fernen Berlin erkennt man die Chancen, die sich aus der Wiederanbindung von Bahnstrecken in Mittelsachsen ergeben. Wir brauchen jetzt sichtbare Fortschritte bei der Wiederanbindung der Regionen in Mittelsachsen ans Schienennetz. Ich erwarte, dass die Idee einer Wiederanbindung von Döbeln in Richtung Dresden weiterverfolgt wird und nicht mit Abschluss der Potentialstudie in den Schubladen des Landesverkehrsministeriums verschwindet. Bei der Muldentalbahn braucht es eine schnelle Entscheidung, ob die Anbindung von Rochlitz mit als Abzweig der Ausbaustrecke von Chemnitz nach Leipzig aufgenommen wird. Mit dem neuen Strukturstärkungsgesetz des Bundes gibt es für das Rochlitzer Land eine Chance auf eine Wiederanbindung, die so schnell kein zweites Mal kommen wird. 

Ich erwarte, dass Verkehrsminister Dulig alle Hebel in Bewegung setzt, damit das GVFG-Bundesprogramm auch für sächsische Projekte in Anspruch genommen wird. Alle Beteiligten im Schienenpersonennahverkehr müssen ihre Hausaufgaben machen, damit auch sächsische Bahnstrecken vom GVFG-Bundesprogramm profitieren können. Für den Streckenabschnitt zwischen Döbeln und Meißen steht derzeit statt der einstigen Regionalbahnlinie RB 110 eine durchgehende Bahnverbindung bis Dresden in der Diskussion. Auch für die Region Rochlitz gibt es bereits eine Potentialstudie, die eine Anbindung an die Bahnstrecke Chemnitz – Leipzig als bedenkenswert darstellt. Wenn diese Regionen schnelle Bahnverbindungen in die Ballungsräume bekommen, wird der Landkreis Mittelsachsen weiter an Attraktivität als Wohnstandort gewinnen. Wir Grüne stehen an der Seite derjenigen Initiativen, die sich seit Jahren um eine Wiederanbindung an den Bahnverkehr bemühen. Jetzt muss kräftig geklotzt werden, damit auch Strecken in Mittelsachsen bei den Bundesprogrammen dabei sind“, so Walter abschließend.

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